Zwei Galgenvögel streiten sich, wie ein würdiger Abgang von dieser Erde zustande zu bringen wäre. Eine rabenschwarze Komödie, der erste dramatische Text des Autors.
Der Vörteli-Bauer liegt auf dem Sterbebett. Doch noch immer lässt er sich das Heft nicht aus der Hand nehmen und rechnet auf Fränkli und Räppli genau aus, wie er aus seiner Situation noch möglichst viele Vorteile herausschlagen kann.
Genetiker machen sich daran, die Menschheit zu optimieren. Pro Mensch soll es in Zukunft jeweils einen Klon als Ersatzteillager geben. Doch die Herren der Schöpfung haben dabei die Frauen vergessen. Die können sich nämlich nicht zwischen Original und Klon entscheiden.
Nach dem Weltuntergang. Drei Frauen an einem aschebedeckten Vulkanhang. Überall liegt Zivilisationsschrott. Können sie nach oben entkommen? Oder müssen sie zurück, nach unten? Und: Was gilt jetzt noch, was ist überhaupt noch wichtig?
1832. Frühzeit der Industrialisierung. In Uster, Kanton Zürich, erhebt sich die Bevölkerung gegen die Fabrikherren, die mit ihren neumodischen Maschinen die Handarbeit überflüssig zu machen drohen. Der Kampf gegen die "Drachen" in den Fabrikhallen wird angeführt vom "Letzkopf", einem radikalen, aber nicht unbesonnenen Fabrikler. Es kommt zum als "Brand von Uster" aus der Geschichte bekannten sozialen Konflikt. Hans Peter Gansner hat das Projekt vorgeschlagen und den Entwurf im Hinblick auf den 175. Jahrestag des Brands von Uster 2007 geschrieben. Nach der Absage aus Uster hat er aus dem Stoff auch ein dramatisches Vers-Epos in freien Rhythmen geschaffen.
Im Zuge seiner Vorarbeiten für das Liestaler Festspiel "Poete-Näscht", für das dem Bündner Dichter Johann Gaudenz von Salis-Seewis (1762 - 1832) gewidmete historische Drama "Der Dichter-General", sowie für das Thurgauer Festspiel über den Pfarrer und Volksschriftsteller Thomas Bornhauser (1799 - 1856) "Bornhauser Oder hinter dem Horizont ist die Welt nicht zu Ende" (siehe Theaterstücke) stiess Hans Peter Gansner auf die Persönlichkeit des Peter Ochs (1752 -1821). Ochs, Politiker, Historiker, Jurist und Autor aus Basel, war wie Salis-Seewis ein Vertreter der Aufklärung und Anhänger der französischen Revolution. Als Autor eines Entwurfs für eine moderne helvetische Verfassung, von seinen erbitterten Gegnern das "Ochsenbüchlein" genannt, zog er 1798 in die helvetische Regierung ein. Hans Peter Gansners Theaterstück hat die schwierigen menschlichen Beziehungen und widersprüchlichen politischen Haltungen zur Helvetik, diesem französischen Revolutionsexport in der Schweiz, zum Inhalt.
Die Peter-Ochs-Gesellschaft in Basel zeigte kein Interesse an Gansners Manuskript. Dafür lässt Gansner die Figur des Peter Ochs in anderen historischen Stücken auftreten.
Der Bauer als Schlossherr ist ein Spiel mit vertauschten Rollen. Es beruht wie alle historischen Stücke von Hans Peter Gansner auf historischen Studien: 1849 kauft der Bauer Josef Heggli das Schloss Heidegg und stellt damit, nach dem Motto von Bertold Brecht: "Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine", die "natürliche Ordnung" der Gesellschaft in Frage. Als dann die Schweiz 1871 die besiegten Soldaten des französischen General Bourbaki aufnimmt, muss sich zeigen, "ob der Faden und die Farbe gut sind an unserem Fahnentuch" (Gottfried Keller).
Gansner hat das Stück während eines literarischen Aufenthalts auf Schloss Heidegg geschrieben.
Stadt und Land Schaffhausen waren nicht immer - waren sie es jemals ? - ein Herz und eine Seele. Das historische Volksstück "Der Säulihandel" beschreibt die als "Spahfährlikrieg" (Spanferkelkrieg) oder "Wilchinger Handel" bekannte Episode aus der Schaffhauser Geschichte. In den Jahren 1717 bis 1729 kommt es zum Aufstand der Dörfler und Dörflerinnen im Klettgau gegen die reichen Stadtherren und ihre Abgaben. Die listigen Bäuerinnen, deren Männer sich vor dem Zugriff der Obrigkeit verstecken müssen, übertölpeln eins ums andere Mal die auf dem hohen Ross daherkommenden Stadtherren.
Konrad Farner, Schweizer Kunsthistoriker, Essayist und politischer Theoretiker, wurde 1956, auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs, nach dem Einmarsch der Sowjetunion in Ungarn in seinem Schweizer Domizil von einem aufgebrachten Mob belagert und bedroht, weil er angeblich diesen Einmarsch befürwortet habe. In seinem Stück, einem Sartreschen "huis clos" im belagerten Heim Farners, zeigt Hans Peter Gansner mit dramatischen Mitteln, dass Farner eine äusserst differenzierte Haltung hatte, wie er überhaupt wohl als einer der ersten Marxisten gelten muss, die dreissig Jahre später - dank Gorbatschows "Glasnost" und "Perestroika" - recht mit ihrer Kritik am "real existierenden Sozialismus" bekommen haben.
Eine Reise durch stürmische Nacht mit den zwei Seebären Kuttel Daddeldu und dem Schönen Hannes an Bord der Nekro-Navis Marina II.
In diesem Manuskript setzt sich Hans Peter Gansner wie schon im Stück Zarah L. (siehe Theaterstücke) erneut mit dem Themenkreis Faschismus und Kultur auseinander. Kuttel Daddeldu, eine Kunstfigur des Lyrikers Joachim Ringelnatz, geht in einer Nacht während des "Dritten Reiches" mit dem Sänger Hans Albers an Bord eines Totenschiffs. Mit dabei auf der Reise ist ein Tasmanischer Teufel.
Viele deutsche Emigranten, die vor dem Faschismus flüchten mussten, suchten ihre Rettung zunächst im noch unbesetzten Süden Frankreichs. In Sanary, an der Côte d'Azur, fanden einige der berühmtesten deutschen Schriftsteller - Brecht, Mann, Feuchtwanger und viele andere - eine kurze Ruhepause und Schutz vor der drohenden Gefahr. Bevor sie weiter flüchten mussten, die meisten von ihnen nach den USA, versuchten sie in ihrem Exil d'Azur - ihrem azurblauen Exil, verzweifelt und jeder auf seine Art, ihre Gewohnheiten und die deutsche Kultur zu retten. Hans Peter Gansner hat lange Zeit in Sanary an den historischen Unterlagen gearbeitet und mit diesem Stück eine ganz persönliche Hommage an seine Schriftstellerkollegen geschrieben. Es ist auch eine Hommage an einen der schönsten Küstenorte Frankreichs. In Sanary-sur-Mer wurde damals für eine kurze Weile europäische Kulturgeschichte geschrieben.
Die Entstehung des Stücks über die deutschsprachige Emigration an der Côte d'Azur 1933 - 1940 ist auf deutsch geschrieben und wurde vom Bundesamt für Kultur 2005 mit einem namhaften Beitrag unterstützt. Die Aufführung im Theater von Sanary kam nach einem Wechsel in der Theaterleitung nicht zustande.
Die im Roman "Das Vipernnest" (siehe Romane) erzählte Geschichte des Eliteschützen der Schweizer Armee, Frédéric Amsler, der während des Zweiten Weltkriegs mit Sack und Pack zur französischen Résistance gegen die faschistische Besetzung wechselte, ist auch Gegenstand eines Drehbuchs. Hans Peter Gansner wollte mit diesem Film die Schönheiten seiner damaligen Wahlheimat, die wilden Berge und Täler Hochsavoyens, den grossen Lac Léman und die bodenständige, unverfälschte Herzlichkeit der Bergbevölkerung ehren.
Ein lauer Abend am Meer. Die Wellen rauschen, die Brise fächelt durch die Piniennadeln, die Zikaden spielen zum Sommernachtstraum auf. Doch was da zwischen der Schriftstellerin George Sand und dem Komponisten Frédéric Chopin abgeht, ist ganz und gar unidyllisch.
"Ce n'est pas la mer à boire" heisst ein französischer Ausdruck für "es ist nicht so schlimm". Bei Hans Peter Gansner wird dieser Ausdruck zu "La mer à boire", das heisst, es ist wirklich sehr schlimm. Das Theaterstück in drei Bildern hat den Untertitel "dramatische Meerbilder" und bringt erfundene und historische Personen zusammen, namentlich den Dichter Arthur Rimbaud, der in der Hafenstadt Marseille auf dem Sterbebett liegt und im Fieber halluzinierend vorwegnimmt, was sich auf dem Mittelmeer immer wieder abspielen wird: Überladene Flüchtlingsboote, kenternde Barken, ertrinkende Frauen, Kinder und Männer, deren Hoffnung auf einen rettenden Hafen nie erfüllt wird.
Die während der Covid-Epidemie 2020 entdeckten entsetzlichen hygienischen und sozialen Zustände in Schlachthöfen und Fleischfabriken haben Hans Peter Gansner zu diesem radikalen und rabiaten Stückentwurf veranlasst.
Nach "Die Stunde zwischen Hund und Wolf" (siehe Romane) ist "Rioseco" der zweite Teil der Romantrilogie über die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Ein Aussteiger aus der Schweiz beginnt ein neues Leben in Katalonien und gerät mitten in die "movida", die aufrührerische und wilde Zeit nach dem Ende des Franco-Regimes. Die Spekulations-Hochhäuser an der Costa Blanca bilden den Hintergrund eines erbitterten Kampfs um kostbares Wasser. Denn der Tourismusboom mit seinem Wasserbedarf zerstört die Grundlagen der Landwirtschaft und die Existenz der Dörfer im Landesinnern. Geplagt von einer Erkrankung des Gehörs, erlebt der Skeptiker und durch Enttäuschungen zynisch gewordene "Aleman" sein ganz persönliches Wunder.
Wohlig sonnt sich die französische Polizistin Pascale Fontaine, bestens bekannt durch ihre früheren Heldentaten (siehe Romane bzw. Erzählungen), in einer sandigen Kuhle zwischen würzig duftenden provenzalischen Kräuterstauden. Doch der Schein trügt. Die Kommissarin mit den ungewöhnlichen Ermittungsmethoden ist auf Beobachtungsmission. Denn die Bedrohungslage auf der Baustelle des französischen Kernfusions-Versuchsreaktors Iter steht auf Stufe Rot. Die Anzeichen mehren sich, dass ein Attentat, ausgeheckt von einem dubiosen selbsternannten Kalifen aus dem Morgenland, bevorstehen könnte. Der Kalife erweist sich schliesslich als gewöhnlicher Ganove, und Pascale Fontaine adoptiert den herrenlos gewordenen Falken.
Die Gedichtsammlung entstand während Hans Peter Gansners Reisen durch Algerien und Marokko. Sie ist inspiriert von den gastfreundlichen Menschen in Nordafrika, die mit den hungrigen Reisenden das letzte Ei teilten, gegen den Durst ihre tägliche Wassermelone aufschnitten und selbst während der Fastenzeit halfen, den am Strand im Sand eingesunkenen Renault 4 der ortsunkundigen europäischen Reisenden auszugraben. Einige Gedichte der Sammlung sind zu finden in "zeit.gedichte" (siehe: Gedichte).
Hans Peter Gansners Reisen führten ihn meistens in den Mittelmeerraum, zum "Mare nostrum", der Wiege der europäischen Zivilisation. Während eines Aufenthalts in Schweden entstanden diese "schwedischen Gedichte" voller Staunen über ein rauheres Meer, ein kühleres Licht, eine unbekannte Welt, den Norden Europas. Auch hier fand er überall Menschen, die in ihrem Herzen und ihrem Haus Platz machten für den Reisenden. Einige Gedichte sind zu finden in der Sammlung "zeit.gedichte" (siehe Gedichte).