Publikationen

Französisch

Le meunier mortifié, Editions Cosmos, Doussard 2001

La Montagne Wagner, quatre conférences sur Richard Wagner, Editions Slatkin, Genève 2001

Au sous-sol, französische Übersetzung von Paso Doble (Übersetzung Marianne Pithon). SSA, Lausanne 1988

Frisch et Dürrenmatt, les dioscures de la Littérature Suisse, in: Ecritures 1987

Jahr: 2001

Verlag: Editions Slatkine, Genf.

In diesen vier Vorträgen über Richard Wagner beschreitet Hans Peter Gansner neue Wege in der Wagner-Rezeption. Er betrachtet nicht die musikalischen, sondern die literarischen Aspekte des Werks und beleuchtet die wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Hintergründe, sowie die Wirkungsgeschichte des "Wagner-Gebirge".  Die vier Vorträge behandeln die Themen "Wagner und das Festspiel", "Wagner und die Macht", "Wagner und Nietzsche", "Wagner und der Anarchismus". Diese vier "Besteigungs-Versuche", die im Genfer Cercle Romand Richard Wagner in den Jahren 1991 - 2001 als Vorträge gehalten wurden, lesen sich leicht und mit grösstem Genuss. Die Voraussetzung dafür ist allerdings der offene Geist, der im Cercle Romand Richard Wagner in diesen Jahren unter seiner Präsidentin Charlotte Nierlé herrschte. Das Buch ist zweisprachig französisch und deutsch.

Folgen Sie hier dem link zur Seite des Cercle Romand Richard Wagner. http://www.crrw.ch/


Jahr: 2001

Verlag: Editions Doussard, Annecy, Frankreich

Le Meunier Mortifié (der gedemütigte Müller) ist ein Theaterstück, das Hans Peter Gansner für eine Theatergruppe im französischen Hoch-Savoyen geschrieben hat. Das Stück hat eine historische Begebenheit zum Inhalt: Ein Genfer Müller, François Gentil, der sich nahe der Grenze in Frankreich niedergelassen hatte und mit seiner Mühle ein kärgliches Einkommen für seine Familie sicherte, geriet in die grossen religiös-politischen Auseinandersetzungen der Mitte des 19. Jahrhunderts. Weil er mit seinen Traktaten für den Genfer Protestantismus warb, wurde er zuerst zum Gespött, dann zum Sündenbock des Dorfes. Er wurde wegen anti-katholischer Propaganda vor Gericht gestellt und verurteilt. Der Prozess entwickelte sich zum europaweit beobachteten Gerichtsfall.

Das dramatische Werk von Hans Peter Gansner wurde von der Kritik als witzige und unterhaltsame "revolutionäre Predigt für mehr Toleranz" gelobt. Die Theatergruppe hingegen befand, der Text sei nicht so ganz katholisch, lehnte die Auftragsarbeit ab, schrieb kurzerhand den Text Gansners mit wenigen Änderungen um und führte diesen auf. Es folgte eine jahrelange juristische Auseinandersetzung wegen Plagiats, von den Medien als "der Prozess über den Prozess" betitelt und ebenfalls aufmerksam beobachtet. Gansner gewann die Auseinandersetzung. Sein Stück - und dessen Geschichte -  ist heute so aktuell und überall gültig wie eh und je und wie die Frage, wie eine Gemeinschaft es mit ihren Aussenseitern und Minderheiten hält.

 


"Le Schläppi" nennt man in der Westschweiz einen Mann aus der Deutschschweiz - das Gegenstück für die Frauen ist "la Gertrude" -, und beides wirkt leicht abschätzig, genau wie die Romands den Ausdruck "die Welschen" als negative Bezeichnung für die französischsprachigen Schweizer empfinden. Hans Peter Gansner hat den Stier der schwierigen Ost-West-Verhältnisse in der Schweiz bei den Hörnern gepackt und eine Serie mit Geschichten über den "Alten Schläppi" geschrieben. Nur, dass dieser Schläppi und seine "Gertrude" auch noch die Frechheit haben, in Frankreich gleich ennet der Grenze zur Schweiz zu wohnen, und dass er ausserdem dafür bekannt ist, nicht aufs Maul zu hocken.

Die Schläppi-Geschichten erschienen auf französisch im Genfer Magazin "L'Extension", auf Anregung der ausserordentlichen Verlegerin und Geschäftsfrau Enza Testa Haegi.

Übersetzungen

Alexandre Voisard, Pluie, in: Entwürfe, Sommer 1993

Jorge Luis Borges, Interview, in: Der Bund, Juni 1993

Predrag Matvejevic, Die Welt „Ex“, Ammann Verlag 1997

Der an den Universitäten von Paris und Rom lehrende, aus Jugoslawien stammende Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Predrag Matvejević beschreibt in diesem Buch den untergehenden "real existierenden" Sozialismus und die vielfältigen Reaktionen seiner Landsleute, allen voran der Intellektuellen, auf die veränderten Zustände. Seine scharfe Kritik an den Verantwortlichen in den "Ex"-Staaten ist jedoch genährt von der Überzeugung, dass das Ende der sozialistischen Staaten nicht das Ende der Vision von einer friedlichen, gerechten und sozialen Welt ist. Hans Peter Gansner hat diese brillante Abrechnung mit einer vergangenen Epoche kongenial übersetzt.