Theaterstücke

Verlag: Edition Signathur, Dozwil

Jahr: 2017

In diesem Sittengemälde des Konstanzer Konzils (1414 - 1418) lässt Hans Peter Gansner ein ganzes Feuerwerk von Ideen und Einfällen zum Himmel steigen. Er entführt die Hauptfiguren seines Stücks, für deren Biografie er sich auf die historischen Personen bezieht, in einen wilden Reigen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Oswald von Wolkenstein, Dichter und Minnesänger, verliebt sich in die  Kurtisane Imperia und verrät damit den deutschen König Sigismund. Eigentlich hätte Oswald im Auftrag des Königs die gefährlich schöne Imperia zur Vernunft bringen und damit mehr Moral in der Konzilstadt durchsetzen sollen. Stattdessen zeugt er mit ihr einen Sohn, dessen Nachkomme noch 600 Jahre später - ebenfalls in Konstanz - gehörig für Unruhe sorgt. Während Imperia bereits mit Königin Barbara, der tugendsamen Gemahlin des Königs turtelt, werden die Ketzer Jan Hus und Hieronymus von Prag auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Doch Achtung, Imperia kommt wieder! Geläutert trifft sie 600 Jahre später ihren Nachkommen im heutigen Konstanz, der sich als Bildhauer an der Statue der  Konzils-Imperia versucht. Für Spannung, Spass, dramatische Wendungen, zeitübergreifende Intrigen und Aha-Effekte ist im Stücktext gesorgt.

Das Stück wurde aus Anlass der 600-Jahr-Feiern des Konstanzer Konzils geschrieben, die Idee dazu hatte der Komponist Frédéric Bolli, der bei Honoré de Balzac die Figur der Imperia entdeckte und den Text übersetzte (hier zu Balzacs Imperia in Bollis Übersetzung). Eigentlich dachten Bolli und Gansner daran, den Stoff als Oper zu gestalten. Eine Projekt, das in Ermangelung eines offiziellen Auftrags der Konzilsstadt nicht realisiert werden konnte. Es ist Bruno Oetterli von der Edition Signathur zu verdanken, dass "Oswald und Imperia oder beim Auge des Poeten" in Buchform erscheinen konnte. Hier weiterlesen.


Verlag: Edition Signathur, Dozwil

Jahr: 2017

Graubünden, 17. Jahrhundert. Auch im abgelegenen Berggebiet toben die Glaubenskriege zwischen Katholiken und Protestanten. Zankapfel im Ringen um die europäische Vorherrschaft sind die Passübergänge. Der ehrgeizige und brutale Bündner Pfarrer und Politiker Jürg Jenatsch verbündet sich mit dem kultivierten französischen Feldherrn Herzog von Rohan, der dem Land eine edle Traubensorte gebracht hat und Frieden bringen möchte. Doch Jenatsch will die ganze Macht. Er verrät den Herzog und schlägt sich auf die Seite seiner bisherigen Feinde. Zwischen den beiden Männern steht die eigenwillige, starke Katharina von Planta. Für wen wird sie sich entscheiden?

Mit seinen dramatischen Werken über bedeutende historische Persönlichkeiten im Kanton Graubünden - Johann Gaudenz von Salis-Seewis, August Bebel, sowie den Herzog von Rohan und Jürg Jenatsch - hat Hans Peter Gansner eine einzigartige, seinem Heimatkanton gewidmete Theater-Trilogie geschaffen.

Im Bericht von SRF spricht Hans Peter Gansner über das Stück und die historischen und künstlerischen Gründe, wieso in seinem Freilichtspiel nicht der Bündner Nationalheld Jürg Jenatsch die Rolle des Guten spielt, sondern im Gegenteil der französische Herzog.

Das Freilichtspiel wurde im Sommer 2017 beim Schloss Reichenau in Graubünden uraufgeführt.




Verlag: Edition Signathur, Dozwil

Jahr: 2013

Das Stück über die letzten Tage des grossen deutschen Pazifisten August Bebel spielt am Vorabend des Ersten Weltkriegs in Bad Passugg. Als historische Grundlage dienten August Bebels teilweise in Passugg geschriebene Autobiografie, sowie die Aufzeichnungen von Johann Peter Gansner (1892 - 1971), Schneidermeister in Maienfeld und Grossvater des Autors. "Am Saum der Zeit" ist das zweite Stück der Graubündner Theatertrilogie und wurde am Zürcher Sogar-Theater im Mai 2016 unter der Regie von Peter Schweiger als Tischlesung inszeniert.


Zu diesem Stück schreibt Soziologe und Universitätsprofessor Jean Ziegler:

" Willy Brandt hatte mir vor Jahren Bebels Biografie und fast alle Reden geschenkt. Er trug auch Bebels Uhr. Bebel war der Vereiniger, das lebende Beispiel der kämpfenden Sozialdemokratie. Hätte er 1914 noch gelebt, hätte es (...) keinen Zerfall der Zweiten Internationale und wahrscheinlich fast sicher keinen Ersten Weltkrieg gegeben. Dass H.P. Gansner ihn mit einem so klugen, brillanten Theaterstück ehrt, finde ich hervorragend und für unsere Zeit sehr nützlich."

Diese dramatische Biografie des Johann-Gaudenz von Salis-Seewis ist bisher nur in Buchform erschienen, beim Calven-Verlag in Chur 2003. Die Uraufführung im Kanton Graubünden (oder anderswo) steht noch aus.

Im dramatischen Geschehen steht der junge Dichter Johann Gaudenz von Salis-Seewis im Mittelpunkt. Er kommt, angesteckt von den Ideen der französischen Revolution, nach Maienfeld (GR) zurück. Er möchte dort seine Liebste ehelichen, doch gerät er in die Wirren der Politik, schlägt sich auf die Seite der Fortschrittlichen, wird vom empfindsamen Dichter zum General der helvetischen Armee und stirbt hochgeehrt als einer der Gründerväter des modernen Kantons. Dessen Beitritt zur Eidgenossenschaft ist mit das Verdienst von Johann Gaudenz von Salis-Seewis. Was die Übernahme von Verantwortung aus dem jungen Revoluzzer macht, wie er in den Stricken der Macht langsam erstickt, und wieviel uns diese dramatische Biografie gerade heute zu sagen hätte, wo "einer für alle und alle für einen" so notwendig wäre, lässt sich in diesem Buch nachlesen. Und wer weiss: Im Jahr 2023 jährt sich der Beitritt des Kantons Graubünden zur Eidgenossenschaft zum 220. mal, und im Jahr 2028 zum 225. mal.

Verlag: Edition Signathur, Dozwil

Jahr: 2001

Zum Theaterstück über den Schriftsteller Carl Sternheim, der gegen Ende der zwanziger Jahre in Uttwil am Bodensee lebte, schreibt Hans Peter Gansner:

"Die Szene ist in Uttwil am Bodensee, wo Carl Sternheim nach der Trennung von seiner Frau (...) allein seine genialische Doppelexistenz zwischen Täter und Opfer, Kritiker und Erhalter der europäischen Kultur fristet, die bedenklich am Wackeln ist." Ort der Handlung ist "im Park des Sternheim'schen Hauses an den Gestaden des Bodensees; eine idyllisch-tückische Dietrich-Landschaft dehnt sich vor und hinter dem Publikum aus..."

Dem Theaterstück liegt die gleichnamige "Apokalyptische Erzählung" von Hans Peter Gansner zugrunde, die in der literarischen Zeitschrift "Harass" Nr. 10 veröffentlicht wurde.

Die Geschiche des "gedemütigten Müllers", den eine bigotte Dorfgemeinschaft ausschliesst und verstösst, ist nur auf französisch erschienen.

Jahr: 2001

Verlag: Editions Doussard, Annecy, Frankreich

Le Meunier Mortifié (der gedemütigte Müller) ist ein Theaterstück, das Hans Peter Gansner für eine Theatergruppe im französischen Hoch-Savoyen geschrieben hat. Das Stück hat eine historische Begebenheit zum Inhalt: Ein Genfer Müller, François Gentil, der sich nahe der Grenze in Frankreich niedergelassen hatte und mit seiner Mühle ein kärgliches Einkommen für seine Familie sicherte, geriet in die grossen religiös-politischen Auseinandersetzungen der Mitte des 19. Jahrhunderts. Weil er mit seinen Traktaten für den Genfer Protestantismus warb, wurde er zuerst zum Gespött, dann zum Sündenbock des Dorfes. Er wurde wegen anti-katholischer Propaganda vor Gericht gestellt und verurteilt. Der Prozess entwickelte sich zum europaweit beobachteten Gerichtsfall.

Das dramatische Werk von Hans Peter Gansner wurde von der Kritik als witzige und unterhaltsame "revolutionäre Predigt für mehr Toleranz" gelobt. Die Theatergruppe hingegen befand, der Text sei nicht so ganz katholisch, lehnte die Auftragsarbeit ab und schrieb kurzerhand den Text Gansners mit wenigen Änderungen um und führte diesen auf. Es folgte eine jahrelange juristische Auseinandersetzung wegen Plagiats, von den Medien als "der Prozess über den Prozess" betitelt und ebenfalls aufmerksam beobachtet. Gansner gewann die Auseinandersetzung. Sein Stück - und dessen Geschichte -  ist heute so aktuell und überall gültig wie eh und je und wie die Frage, wie eine Gemeinschaft es mit ihren Aussenseitern und Minderheiten hält.

 

In dieser Produktion des VorStadttheaters Frauenfeld aus dem Jahr 1994 treten der argentinische Dichter Jorge Luis Borges und der im Thurgau aufgewachsene, in Genf lebende Autor Ludwig Hohl zu einem wilden Tango an, in dem die beiden blitzschnell ihre Tanzfiguren wechseln, die Klingen zum literarischen Gefecht kreuzen und ihre Grenzen als Künstler und Macker ausloten. 

Die Musik zum Stück komponierte Frédéric Bolli. Hier ein Auszug aus der Partitur

Von Paso doble gibt es eine französische Übersetzung (Marianne Pithon) unter dem Titel "Au sous-sol", die vom Fonds zur Förderung von Übersetzungen der Schweizerischen Autorengesellschaft SSA ermöglicht wurde.

Das Festspiel war ein Auftrag des Kantons Thurgau aus Anlass der 700-Jahrfeiern der Eidgenossenschaft. Hans Peter Gansner wählte nicht die Gründermythen der Schweiz zum Thema, sondern die dramatische Zeit der bürgerlichen Revolution im 19. Jahrhundert. Die Person des sozialrevolutionären Pfarrers Thomas Bornhauser steht im Zentrum dieses Werks.

Medienstimmen:

Neue Zürcher Zeitung:

 "(...) Abgeschlossen wurde der Veranstaltungsreigen (des Kantons Thurgau zur 700-Jahrfeier) am Sonntag abend mit der ersten publikumsöffentlichen Aufführung des Festspiels, in dessen Mittelpunkt Thomas Bornhauser stand. "Bornhauser oder Hinter dem Horizont ist die Welt nicht zu Ende" , verfasst von Hans Peter Gansner und in Szene gesetzt von Jean Grädel, erinnert eindrücklich an jene bewegte Thurgauer Epoche der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Doch der Horizont eben ist räumlich wie zeitlich weit gespannt - europaweit letztlich auch in diesem Fall." (...)

SDA/SPK:

"(...) Mit einem Freilicht-Festspiel, einem Festakt im Beisein von Bundesrat Arnold Koller und einem grossen Volksfest feierte der Kanton Thurgau an diesem Wochenende den 700. Geburtstag der Eidgenossenschaft. Der offiziellen Feier am Samstag ging die Premiere des Festspiels "Thomas Bornhauser oder Hinter dem Horizont ist die Welt nicht zu Ende" am Freitag abend voraus. (..."

Thurgauer Tagblatt:

"(...) Insgesamt darf "Bornhauser oder Hinter dem Horizont ist die Welt nicht zu Ende" erstens als gelungenen Versuch bezeichnet werden, einen bedeutungsvollen Teil der Geschichte aufzuarbeiten. Es ist zweitens gelungen, dem Stoff die Geschichtsbuch-Nüchternheit zu nehmen. Drittens wird das Festspiel nicht zum Historien-Spektakel im Sinne der berühmten Hollywood-Schinken. Viertens gelingt das Stück schauspielerisch zu einem positiven Ganzen. Und fünftens, und das ist besonders erfrischend, lassen es Gansner und Grädel zu, dass man mitunter auch schmunzeln und gar lachen darf: Die eigene Geschichte zu kennen ist zwar enorm wichtig, darob aber zu verstauben ist nicht notwendig.

Thurgauer Volksblatt:

"(...) Rund 10‘000 Besucher liessen sich von Hans-Ruedi Binswanger alias Thomas Bornhauser in eine Thematik verführen, die auch heute einer gewissen Aktualität nicht entbehrt. Vom Wetterglück verfolgt, musste lediglich eine der 13 Vorstellungen verschoben werden.(...)"

Thurgauer Zeitung:

"(...) Auf dem Rathausplatz, wo Tausende von zufriedenen Zuschauern am Festspiel Anteil nahmen, wurde im Sockel des Bornhauser-Brunnens eine Messingtafel eingesetzt, die an diesen unvergesslichen Anlass erinnert. (...)"

KultUhr, Bottighofen, Januar 1992:

Markus Schär: "Welches kulturelle Ereignis im Thurgau hat Sie in letzter Zeit beeindruckt?"
Ernst Mühlemann: "Die Aufführung des Festspiels 'Bornhauser oder Hinter dem Horizont ist die Welt nicht zu Ende' von Hans Peter Gansner in Weinfelden im Sommer 1991. Während thurgauische Historiker die Botschaft von Thomas Bornhauser - also 'Perestroika' und 'Glasnost' - meist verwässern, wurde sie in diesem Stück rein verkündet."


Zarah Leander, mit ihrem in den Bauch gehenden Contra-Alt, hat sich in die Herzen der Kriegsgeneration gesungen. Doch anders als andere Künstler und Künstlerinnen ist sie nicht vor dem Faschismus geflohen, sondern hat sich mit den Herrenmenschen Deutschlands arrangiert. In Hans Peter Gansners Drama sitzt sie allein, verlassen auf ihrem Alterssitz in Schweden, feiert ihren Geburtstag und stösst auf nicht vorhandene Gäste an, die einst vor ihr scharwenzelten.

Es ist eine Reise ins innerste Gewissen der Leander, die Hans Peter Gansner neben aller Kritik an ihrer damaligen Haltung mit viel Takt, Intuition und Verständnis für die Frau und die Künstlerin unternimmt.

Das Stück wurde ab 1990 in insgesamt neun Inszenierungen in Deutschland und Finnland gespielt.

Anlässlich der Inszenierung in Augsburg, im Oktober 2003, schreibt Gansner folgendes zum Stück: "Nun, es war in den Siebzigerjahren, während meines Studiums an der Uni Basel mit Schwerpunkt 'Kultur im Faschismus' (...), als mein Interesse unter vielen anderen Künstlerbiografien auch auf jene dieser schwedischen Sängerin gelenkt wurde, die dank ihrem sinnlichen, sehr seltenen 'Contra-Alt' von den Nazis als Dietrich-Ersatz in den Dienst genommen wurde (...), die es aber trotzdem fertig brachte, während ihrer ganzen Karriere von Goebbels Gnaden kein einziges Lied mit politisch fragwürdigem Inhalt, oder gar Kriegslieder zu singen. (...) Ich begann ihre Biografie auszuleuchten, und dann die verschiedenen Phasen ihres abenteuerlichen, labyrinthisch verlaufenen Lebens mit einzelnen konkreten Liedern in Verbindung zu bringen, etwa in der Art, wie ein Kommissar ein Verbrechen rekonstruiert (...). Es war, wie wenn man die verschiedenen Teile eines Puzzles immer wieder neu kombiniert, bis ein stimmiges (!) Gesamtbild herauskommt. Und siehe!, oder besser: Höre!, es ging! Plötzlich lag das ganze Leben der Zarah, ihre Ängste, Hoffnungen, Leidenschaften, Laster und Tugenden als widersprüchliches, komplexes Ganzes vor mir! "

Das Festspiel „E Poete-Nescht, E dramatischi Gschicht vo Lieschtel in ölf Bilder. In eusi Sprooch umgschribe vom Marcel Wunderlin“  schrieb Hans Peter Gansner im Auftrag des Kanton Baselland zu den Feierlichkeiten des achthundertjährigen Bestehens der Kantonshauptstadt Liestal im Jahr 1989.  Als Rahmenhandlung dient die Geschichte eines Immigranten, des deutschen Poeten Chasper Mauch, der vor den Bismarck’schen Sozialistengesetzen in die freie Schweiz flüchtet und hier in die Irrungen und Wirrungen der Geschichte, in das gespannte Verhältnis zwischen der herrischen Stadt Basel und dem ländlichen Liestal, sowie – natürlich - in die Geheimnisse der Liebe eingeweiht wird.

Die Stadt Liestal hat den Stücktext herausgegeben und bewahrt das Manuskript im Dichtermuseum auf.


Medienstimmen

In seiner Dissertation „Abschied von den Mythen, Das neuere politische Festspiel in der Deutschschweiz“ geht Dr. Tobias Hoffmann-Allenspach darauf ein, wie Hans Peter Gansner im Genre Festspiel das Patriotisch-Plüschige aufbricht und daraus einen „komödiantischen Klassenkampf“ macht, der die sozialen Gegensätze nennt und die Ursachen für die politischen Spannungen aufdeckt. Aufgehoben seien die Gegensätze jedoch „im allgegenwärtigen und alles entschärfenden Humor Gansners“. Hoffmann stellt fest, dass die verschiedenen Medienstimmen durchwegs das Ereignis würdigten, sich jedoch nicht bis zu einer eigentlichen Theaterkritik vorwagten.  Es scheine fast so, als ob die Kritiker „die vielen Doppelbödigkeiten und die Aushebelung der bürgerlichen Festspieltradition durch den linken Humoristen Gansner“ ignorieren wollten. „Gansners Sicht auf die Kantonstrennung impliziert eben auch, dass der revolutionäre Geist von damals, der gegen die aristokratisch-grossbürgerliche Stadt gerichtet war, sehr viel mit dem späteren Kampf der Arbeiterschaft gegen die Besitzenden zu tun hat.“ (In: Tobias Hoffmann-Allenspach, Abschied von den Mythen, Das neuere politische Festspiel in der Deutschschweiz, Chronos Verlag, Zürich 2018.)

Basellandschaftliche Zeitung:

"(...) Die Stadt Liestal hat die Feierlichkeiten zum achthundertjährigen Bestehen mit einem kulturellen Höhepunkt eröffnet: Ein fröhliches, aber auch besinnliches Festspiel erlebte am Samstag abend in Anwesenheit von Bundesrat Otto Stich im "Engel"-Saal seine Uraufführung. Es ist eine amüsante Geschichte aus dem Kleinstädtchen vor hundert Jahren. Die Spielfreude der Mitglieder der Laienbühne wirkt ansteckend. Das Publikum geht mit und freut sich an mancher guten Pointe. Es gibt Beifall auf offener Szene. Die Musik verdeutlicht den Text und rundet ihn ab. Mit dieser Musik wird der besondere Rahmen eines Festspiels hervorgehoben. Das Publikum hat auch hier spontan die Melodien aufgenommen und mit Klatschen begleitet. Alles in allem: es ist ein engagiertes Theater: es soll und will Volkstheater sein, mit klaren, fast grobschlächtigen Figuren. Das Publikum wird miteinbezogen und man spürt, dass es das Theater miterlebt. Zum Schluss stimmt man dem Regisseur Markus Berger voll zu, wenn er sagt: "Das Engagement der Schauspieler hat mich ungeheuer beeindruckt."(...)

Nordschweiz, Basel:

 "(...) Revue-artig lässt die Liestaler Laienbühne das Stück "E Poete-Nescht" an sich vorbeiziehen. Eigens für die Fiern schrieb Hans Peter Gansner das Stück, das die Historie des Schtedtli verdeutlichen soll. Den roten Faden dieser Revue stellt Poet Chasper Mauch dar. Besonders schön begleitet wurden "Mauch & Konsorten" durch die Musik Ernst Wolfs, wie es zu einer Revue gehört. Aufwendige Bühnenbilder und teure Kostüme machen den äusseren Rahmen dieses Jubiläumsspiels aus, das noch bis Mitte März im "Engel" gespielt wird.
Viel prominentes Publikum applaudierte anhaltend dem darstellerischen Erfolg der Laienbühne: So weilte eigens für das Stück Bundesrat Otto Stich in Liestal. (...)"



Verlag: Meili Verlag Schaffhausen

Jahr: 1988

Die Mythenfabrik ist ein Theaterstück, speziell geschrieben für das Schaffhauser Sommertheater. Hans Peter Gansner lässt Schaffhauser Mythen auferstehen, vom Begginger Schudel über Ruth Blum bis zu den Gründervätern der Schaffhauser Schwerindustrie. Sie alle wirbeln über die Bühne, werden auf dem Rücken des Schaffhauser Bocks durch die Zeiten getragen, sie streiten, versöhnen sich, und vor allem: Sie machen Geschichte transparent und verständlich und damit veränderbar…. Uraufführung im alten Tramdepot Schaffhausen, 1988.

Medienstimmen:

Isabelle Teuwsen, Tagesanzeiger Zürich:

Zu Schaffhausen, da steht ein altes Tramdepot. In diesem, versteht sich, schönen währschaften Schuppen vollzieht sich bis in den September hinein ein kleines Theaterwunder, an dem einige Profis und viele Laien gewirkt haben. 'Die Mythenfabrik', ein Stück, welches Hans Peter Gansner für das 6. Schaffhauser Sommertheater geschrieben hat, ein Stück Volkstheater, entstanden aus dem Mittelpunkt des Spielortes heraus. (...)"


Schaffhauser Nachrichten:

"(...) Mit rauschendem Beifall bedachten die Theaterbesucher am vergangenen Freitag die über 60 Mitwirkenden des diesjährigen Schaffhauser Sommertheaters. Die 'Mythenfabrik' des Churers Hans Peter Gansner, speziell für Schaffhausen geschrieben, hatte Premiere und das Publikum offensichtlich Spass. (...)"

Schaffhauser AZ:

"(...) Am Freitagabend feierte das Sommertheater 1988 Premiere. Es war ein Theaterspektakel mit viel Witz und Schprutz, in dem auch die leisen Töne nicht fehlten. Die Aufbereitung eines Stücks Lokalhistorie machte den Abend für Schaffhausen noch attraktiver - das Publikum wusste es zu schätzen."


Schaffhauser Nachrichten:

"(...) Die Premiere ist längst vorbei, und noch immer tanzen die Mythen im Tramdépôt. Rund 160 Besucher waren es, die bisher das Sommernachtsspiel gesehen haben. Die Hälfte der insgesamt 22 Vorstellungen sind aber erst über die Bühne gegangen. (...)"

Das Theaterstück spielt am Vorabend des Zweiten Weltkriegs an der schweizerisch-deutschen Grenze. Ein Scherenschleifer, der hüben und drüben seiner Arbeit nachgeht, gerät wegen seiner häufigen Grenzübertritte ins Visier der Schweizer Behörden und in die Fänge der deutschen Gestapo.

Auszug aus dem Text:

Scherenmoser:

Ein Schuss

Also muss da eine Grenze sein

Mein Pass

Hier ist er

'Bringt mir Scheren bringt mir Messer'

Ach was

Ich brauch keinen Schleifstein

Ich bin ein Schleifstein...

Das Drama erhielt 1987 den 2. Preis der Bernischen Gesellschaft für das Volks-Theater (BGVT).

Verlag: Werkstatt Arbeiterkultur Basel, Werkstattheft Nr. 22

Jahr: 1984

Das Stück spielt im Januar 1933 in einem Marktflecken in der Nordwestschweiz. Als die Nachricht von der nationalsozialistischen Machtergreifung die Runde im Dorf macht, glauben die einheimischen "Fröntler", ihre Stunde sei gekommen. Sie werden angeführt von Rosshändler Schib. Doch er und seine Anhänger stossen auf unerwartet hartnäckigen Widerstand, der sich im Salon des Dorfcoiffeurs Schuhmacher zusammenfindet. Pech für die Anhänger der "Hitlerei", dass sie nun ihr Dorftheaterstück ohne die Perücken des Coiffeurs aufführen müssen...

Das Stück wurde von der Laienbühne Liestal im Jahr 1984 uraufgeführt.