Tonträger

Verlag: Edition Signathur, Dozwil

Jahr: 2019

Mit Mario Giovanoli (Rezitation, Blasinstrumente) und Ted Ling (Klavier). Komposition: Ted Ling. Fotos von Hans Danuser

Hans Peter Gansner konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Vernissage von "Dr sibti Himmel und a Häxakessel", der Vertonung von Auszügen aus den lyrisch-episch-dramatischen Texten der "Welschdörfli-Suita" (siehe Gedichte) teilnehmen. In einer Grussbotschaft richtete er den Beteiligten seinen Dank aus.

Dankesrede aus Anlass der Vernissage Buch und CD Welschdörfli-Suita, Dezember 2019, Stadtbibliothek Chur

Liebe Anwesende, liebe Gäste, Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Medienvertreter und Vertreterinnen aus Kultur und Politik.

Als erstes möchte ich mich entschuldigen, dass ich heute aus gesundheitlichen Gründen nicht hier sein kann. Aus demselben Grund kann auch meine Frau Helen Brügger Gansner nicht anwesend sein, ich könnte nicht so lange auf ihre Präsenz verzichten.

Als zweites möchte ich meinem Freund seit über 50 Jahren, Mario Giovanoli, und meinem Verleger seit mehr als einem halben Dutzend Buchpublikationen, Bruno  Ötterli, herzlich danken für ihren Mut, sich in den Häxakessel meiner Welschdörfli-Suita gewagt zu haben. Bruno Ötterli hat fleissig im Kessel herumgerührt, die Buchpublikation mit seinem verlegerischen Wissen und Können gewürzt und abgeschmeckt, Mario Giovanoli hingegen hat sich, zusammen mit seinem Kollegen Ted Ling, vom Trank zu zauberhaften Kompositionen und Improvisationen verführen lassen. Mein Dank geht auch an meinen Jugendfreund Hans Danuser, der mein und unser Schaffen seit je her begleitet und Wort und Ton durch das stets eigenständige, überraschende, packende, stimmungsvolle Bild ergänzt.

Als drittes möchte ich Stadt und Kanton Chur danken, die mit namhaften Beiträgen die Entstehung und die Publikation dieses Werks ermöglicht haben. Ich möchte den Bewohnern des Welschdörfli danken, die mich damals, als blutjungen Autor und sterbensverliebten Gymeler unter sich geduldet und mir beigebracht haben, dass Zuneigung, Hilfsbereitschaft  und Solidarität keine Klassenschranken kennen.

Als viertes möchte ich meinen Eltern danken, die mich trotz meiner jünglingshaften Eskapaden unterstützt haben. Nie werde ich den Satz, das Zitat des Autors Jean Paul vergessen, das mein Vater mir damals eines Abends ins Welschdörfli mitgebracht hat: „Man kann einem Menschen alles wegnehmen, nur nicht seine Jugenderinnerungen.“

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen nun allen einen mutigen Sprung in den Häxakessel und eine aufrührende Reise durch Zeiten und Orte, die für mich für immer mit dem ältesten Quartier der Schweiz, dem Welschdörfli, verbunden sind.

hpg, November 2019

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Diese Audio-CD liegt der gleichnamigen Buchveröffentlichung (siehe Gedichte) von Hans Peter Gansner und Mario Giovanoli bei. Auszüge sind auf dessen Webseite unter Archiv / Musik & Lyrik zu hören.

Im Vorwort schreibt Hans Peter Gansner dazu:

"Bei den Khuurertütscha Blüüs interessierte mich die Übertragung der typischen Blues-Befindlichkeiten des Happy Blues und des Sad Blues in eine regionale Schweizer Mundart. (...) So gehen die Alltagssorgen und -Ängste in der Mundart noch direkter unter die Haut als auf Hochdeutsch, und auch Freude und Euphorie werden in dieser emotional 'griffigen' Sprache sinnlich spürbar."

Bei den Balladen ging es Gansner darum, "die deutsche Balladenform aus ihrem Korsett zu befreien und den konventionellen Panzer zu zerbrechen (...), die Ballade vom Sockel der etwas überkandidelten Weimarer Hochsprache herabzuholen und sie dem urchigen Churer Dialekt zu öffnen (...) und so den Bruch mit der Klassik definitiv zu vollziehen, nicht ohne die Qualität der Form (teilweise auch mit brisanten Gegenwartsthemen) weiter zu pflegen."

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Verlag: Canova Records

Jahr: 1981

Prazel ist der erste Tonträger Hans Peter Gansners, realisiert zusammen mit seinem Partner von Musik & Lyrik, Mario Giovanoli. Eingängige, eindrückliche und bis heute aktuelle Poesie zwischen Traum und Revolte, Liebe und Auflehnung, Hingabe und Kritik, kongenial begleitet von Mario Giovanolis Quer- und Blockflöten, Saxophon und Rhythmusinstrumenten, sowie Reto Mathis' Keybords. Mit Bruno Brandenberger am Contrabass.

Cover-Grafik: Oswald «Ossi» Möhr
Fotos: Hans Danuser

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Der Churer Musiker Mario Giovanoli erinnert sich, wie sein Freund Hans Peter Gansner und er 1971 in Chur "Musik & Lyrik" aus der Taufe hoben:

"Am 16. Juni 1971 feierte das duo hpg und mcg vor voll besetzter hütte im volkshaussaal (heute hotel chur) mit dem schweizweit wohl ersten 'musik & lyrik'-programm premiere. an einer quer über die bühne gespannten wäscheleine hingen text- und notenblätter, deren inhalt wir mit inbrünstig-heiligem zorn energiegeladen über das teilweise irritiert-schockierte publikum ergossen. die proben fanden in hans peters 'schittara buuda' (zitat 'welschdörfli-suita') im welschdörfli 12 mit unterstützung von reichlich qualm und trank statt. hans hartmann, direktor des 'kunsthauses' (heute 'bündner kunstmuseum') lud uns in den folgenden jahren ein paar mal zu speziellen ausstellungen ein, an denen wir avantgardistisch-chaotische performances zum besten gaben."

Das Zitat stammt aus dem Bündner Jahrbuch 2022; siehe Nachrufe auf dieser Webseite.